Pflanzen und Pflanzengifte
Lebensbaum
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Als Zierstrauch häufig auf Friedhöfen oder als Wegbegrenzung in Hecken und
Gartenanlagen.
Typische Merkmale:
6 bis 20 m hohes Zypressengewächs. Die Äste sind waagerecht verzweigt, an der
oberen Seite dunkel- und an der
Unterseite hellgrün. Die immergrünen Blätter sind schuppenförmig angeordnet, an
jungen Trieben auch nadelförmig.
Blüte im Sommer. Die Samen sind geflügelt in aufrechten braunen schuppigen
Zapfen.
Giftige Pflanzenteile:
Holz, Zapfen und vor allem Zweigspitzen.
Giftig durch:
Ätherische Öle aus Monoterpenen.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es neben Schleimhautreizungen zu
Magen-Darm-Beschwerden mit
Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall kommen. In seltenen Fällen wurden
Leber- und Nierenschäden sowie
Krampfanfälle beobachtet.
Nach Hautkontakt kann es zu Rötung und Juckreiz im Sinne einer allergischen
Reaktion kommen.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr (Tee/Saft), Arzt aufsuchen um gegebenenfalls
Giftentfernung vornehmen zu lassen bzw. Kohle zu applizieren.
Weihnachtsstern
Giftigkeit :
gering giftig
Standort/Verbreitung:
Zimmerpflanze. In südlichen Ländern in freier Natur, dort auch als mehrere Meter
hohe Büsche.
Typische Merkmale:
Strauchige Pflanze. Längliche Blätter, die gelappt oder ganzrandig sind. Die
weiß-gelblichen Blüten sind sehr
unscheinbar, sie sind von leuchtend roten, weißen oder rosa Hochblättern
umgeben. Der Weihnachtsstern gehört
zur Gattung der Euphorbien und besitzt einen typischen weißlichen Milchsaft.
Blütezeit November bis März.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Organe der Pflanze, insbesondere der Milchsaft, sind giftig.
Giftig durch:
Der Milchsaft soll nach Literaturangaben stark reizende Diterpene enthalten.
Diese fanden sich jedoch nur in der
Wildform der Pflanze. In den handelsüblichen Zuchtformen konnten diese
hautreizenden Stoffe nach neueren
Angaben nicht nachgewiesen werden.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Der Milchsaft führt zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhäuten, er kann
ebenfalls allergische Reaktionen
hervorrufen. Nach Verzehr von Blättern ist mit Bauchschmerzen, Übelkeit und
Brechreiz zu rechnen. Es kann zu Schläfrigkeit und Benommenheit kommen. Bei
Kleintieren sind vereinzelt schwerwiegende Verläufe beschrieben.
Erste Hilfe:
Reichlich trinken. Bei Aufnahme größerer Mengen Kohle geben, gegebenenfalls Arzt
aufsuchen.
Rhododendron
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Natürlicherweise in Wäldern im Alpengebiet auf kalkhaltigem, lockererem Boden.
Als Zierstrauch in Gärten.
Typische Merkmale:
Zu den Erikagewächsen zählender bis zu 120 cm hoher Busch. Die violett-roten
Blüten (Mai - August) wachsen in
mehrblütigen Dolden. Die lanzettförmigen, ledrigen Blätter sind teilweise auf
der Unterseite bräunlich gefärbt. Die
Äste sind dicht beblättert und häufig verzweigt.
Giftige Pflanzenteile:
Blüten, Nektar, Blätter, Früchte.
Giftig durch:
Diterpene (Grayanotoxine). Diese sind regional gehäuft. Beispielsweise sind in
Honig von der türkischen
Schwarzmeerküste gehäuft Grayanotoxine/Acetylandromedol nachgewiesen worden.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Bereits 1 Blatt oder 1 Blüte kann Krankheitszeichen verursachen.
Mögliche Symptome:
Neben vermehrtem Speichelfluß kommt es zu Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen
und Durchfall. Verschiedene
Sensibilitätsstörungen an Extremitäten und Schleimhäuten sind nach
Literaturangaben beschrieben.
Gefürchtet sind schwere Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen und Krampfanfälle.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr. Arzt aufsuchen zur Verabreichung von Kohle bzw.
zur Durchführung einer Giftentfernung.
Azaleen-Arten,
Giftigkeit :
gering giftig
Standort/Verbreitung:
Diese zu den Heidekrautgewächsen zählende Pflanze ist in Mittelmeerländern,
Asien und Amerika beheimatet. Sie
wächst bevorzugt auf grasigen Felsen. Oft als Zuchtpflanze.
Typische Merkmale:
Die Azaleen-Arten wachsen als kleiner etwa 30 cm hoher Spalierstrauch mit
immergrünen, ovalen, dicken Blättern.
Die aus 5 breiten Lappen bestehenden Blüten (Wintermonate bei Topfpflanzen, in
freier Natur August bis Oktober)
sind klein, mit allen Farbvariationen von weiß über rosa zu kräftigem rot und
violett. 2 bis 5 Blüten bilden eine Dolde.
Giftige Pflanzenteile:
Blüten, Blätter und Früchte.
Giftig durch:
Diterpene (Grayanotoxine). Diese sind regional gehäuft. Beispielsweise sind in
Honig von der türkischen
Schwarzmeerküste gehäuft Grayanotoxine/Acetylandromedol nachgewiesen worden.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Bereits 1 Blatt oder 1 Blüte kann Krankheitszeichen verursachen.
Mögliche Symptome:
Neben vermehrtem Speichelfluß kommt es zu Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen
und Durchfall. Verschiedene Empfindungsstörungen an Extremitäten und
Schleimhäuten sind nach Literaturangaben beschrieben. Gefürchtet sind schwere
Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen und Krampfanfälle.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr. Arzt aufsuchen zur Verabreichung von Kohle bzw.
zur Durchführung einer Giftentfernung.
Alpenveilchen
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Ursprünglich ist das Alpenveilchen im Südosten Deutschlands heimisch.
Mittlerweile gibt es
viele Zuchtformen, die als Zimmerpflanzen beliebt sind.
Typische Merkmale:
20 cm hohe Pflanze mit wohlriechenden weißrosa bis roten Blüten, herzförmige,
weißlichgrau
gezeichnete Blätter.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Blätter, Knolle.
Giftig durch:
Die Wildform enthält in der Wurzelknolle Triterpensaponine, darunter Cyclamin.
Welche Stoffe in den Zuchtformen enthalten sind, ist weitgehend unbekannt.
Kritische Dosis:
Unbekannt.
Mögliche Symptome:
Nur nach Verzehr der Wurzelknolle ist mit Symptomen zu rechnen. Meist traten
Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall auf. Nach Einnahme größerer
Mengen Schwindel, Schweißausbruch, Blutdruckabfall, Pulsanstieg, Krampfanfälle,
Lähmungserscheinungen.
Auch starke lokale Reizungen wurden beschrieben.
Erste Hilfe:
In jedem Fall Arzt aufsuchen. Nach Einnahme der Knolle bzw. einer relevanten
Menge von Knollenteilen oder Blättern wird eine primäre Giftentfernung
angeraten.
Bei Kauen auf Blatt- oder Blütenteilen zunächst Überwachung, reichlich
Flüssigkeit geben (Wasser, Tee), evtl. Kohle.
Bilsenkraut, schwarzes [Schlafkraut]
Giftigkeit :
sehr giftig
Standort/Verbreitung:
Auf nährstoffreichem Lehm oder Sand. An Wegrändern und Schutthalden.
In Nord- und Westasien, Nordamerika, Australien; im Mittelmeergebiet; in
Mitteleuropa.
Typische Merkmale:
Blätter lang-eiförmig, gebuchtet, gezähnt, behaart, gestielt oder
halbstengelumfassend.
Blüte: Juni - September. In dichten Wickeln, kelchförmig, sehr kurz gestielt,
mit klebrig-zottigen Kelchblättern;
schmutzig-gelb, violettadrig, Blütengrund dunkelviolett.
Früchte: 2fächrige Deckelkapseln, vom steifen Fruchtkelch umschlossen, grün. Bis
zu 200 schwarze, mohnähnliche
Samen.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Alle Organe, besonders Wurzeln und Samen. Blätter in Mengen über 0,5 g sind
giftig. Der Alkaloidgehalt ist jedoch
geringer als bei Stechapfel und Tollkirsche.
Giftig durch:
Tropan-Alkaloide, Hauptalkaloide: L-Hyoscyamin, Scopolamin.
Zentralerregend, zentralsedierend, peripher den Kreislauf und das vegetative
Nervensystem beeinflussend.
Kritische Dosis:
Die minimale toxische Dosis liegt bei einer Drogenmenge, die etwa 5 mg
Alkaloiden entspricht.
Mögliche Symptome:
Ähnlich wie bei Tollkirsche, allerdings stärkeres Hervortreten der
zentrtalsedierenden Komponente durch den hohen Anteil an Scopolamin.
Heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit,
Pupillenveränderung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Sedierung aber auch
Erregung, Halluzinationen.
Erste Hilfe:
Sofort die nächste Klinik aufsuchen.
Gefleckter Aronstab
Giftigkeit :
giftig bis sehr giftig
Standort/Verbreitung:
In Süd- und Mitteleuropa zerstreut, im Norden selten oder fehlend. In schattigen
und feuchten Wäldern, vor allem
in Laubwäldern und unter Hecken.
Typische Merkmale:
Krautige, 15-40 cm hohe Pflanzen mit knolligen Wurzelstock. Blätter langgestielt,
spieß- bis pfeilförmig, häufig
gefleckt. Blütenscheide grünlich-weiß, unten kesselartig erweitert
(Fliegenfalle).
Blütezeit: April-Mai
Früchte: Juni -Juli
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Alle Pflanzenteile einschließlich Beeren.
Giftig durch:
Salze der Oxalsäure, daneben „flüchtige Scharfstoffe", deren genaue
Zusammensetzung nach wie vor unbekannti ist.
Vergiftungen:
Vor allem beim Weidevieh tödliche Vergiftungen durch Verzehr der Blätter im
Frühjahr beobachtet. Wegen des
angenehm süßlichen Geschmacks Vergiftungen am ehesten durch die roten Beeren.
Die Giftigkeit der Beeren kann je nach Standort und Reifegrad beträchlich
schwanken. Durch Abkochen und Trocknen verliert die Pflanze an Giftigkeit.
Mögliche Symptome:
Treten meist innerhalb von 5-25 min auf.
Bei Hautkontakt starke Reizerscheinungen möglich, Rötung, bis hin zur
Blasenbildung,Taubheitsgefühl. Nach dem
Verzehr Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle möglich. Auch Erregung und Krampfanfälle
sind beschrieben.
Erste Hilfe:
Wenn in der ersten halben Stunde keine Symptome: reichlich trinken lassen,
Kohlegabe. Aufsuchen eines Arztes
wegen möglicher Schleimhautschwellungen.
Bei Symptomen primäre Giftentfernung und anschließend Kohlegabe durch
Ärztin/Arzt, meist jedoch nur nach
Aufnahme größerer Mengen erforderlich.
Buchsbaum,
Giftigkeit :
gering giftig bis giftig
Standort/Verbreitung:
Westeuropa und westliches Südeuropa; Nordostgrenze Südwestdeutschland.
Nordafrika und Kleinasien.
Als Zierstrauch weit verbreitet, in Hecken gepflanzt oder einzeln.
Typische Merkmale:
Immergrüner Strauch, bis 4 m hoch.
Blätter lederartig, länglich ovalär, bis 2 cm lang. Blüten unscheinbar, gelblich
weiß. Flache Früchte, 3fächerig.
Giftige Pflanzenteile:
Blätter und Früchte.
Giftig durch:
Buxus-Alkaloide.
Kritische Dosis:
Über schwere Vergiftungen beim Menschen liegen keine Berichte vor, nach Einnahme
einer unbekannten Menge
Blätter zeigte sich ein 1jähriges Kind kurzzeitig apathisch, dann übererregt.
Das Fressen frisch abgeschnittener Blätter führte bei Schweinen zu
tonisch-klonischen Krampfanfällen und
schließlich zum Tod.
Mögliche Symptome:
Zunächst Erregung, dann Lähmung und Blutdrucksenkung. Übelkeit, Erbechen,
Durchfall, Schwindel, Krämpfe, Kollaps.
Erste Hilfe:
Primäre Giftentfernung und Kohlegabe nur nach Einnahme größerer Mengen.
Symptomatische Therapie.
Seidelbast
Giftigkeit :
sehr giftig
Standort/Verbreitung:
In Europa, Kleinasien und Nordasien bevorzugt in schattigen, feuchten Wäldern.
Als Zierstrauch in Gärten.
Typische Merkmale:
Der Seidelbast wächst als Strauch und wird bis zu 1,5 m hoch. Die hellgrünen
Blätter sind umgekehrt eiförmig,
ganzrandig und kurzgestielt. Die röhrenförmigen Blüten (Februar bis April) sind
vierteilig, rot und erscheinen vor den
Blättern. Die Früchte (Juli bis August) sind scharlachrot, eiförmig.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, mit Ausnahme des Fruchtfleisches, sind giftig.
Giftig durch:
Diterpene. In den Samen befindet sich Mezerein, in der Rinde Daphnetoxin.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt. Die Gifte werden nur aus zerbissenen Samen freigesetzt.
Mögliche Symptome:
Die Krankheitszeichen treten in der Regel nach 5 Minuten auf.
Nach Verzehr zerbissener Samen kommt es zu Brennen, Schwellung, Blasenbildung
und Rötung im Bereich des
Mundes. Ebenso findet man vermehrten Speichelfluß oder Mundtrockenheit mit
Durstgefühl, Schluckbeschwerden ,
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Es kann zu Bewußtseinsstörungen und Krämpfen,
ebenfalls zu Herz- und Kreislaufstörungen kommen.
Nach Hautkontakt besteht die Gefahr von Schwellung und Blasenbildung, wobei
zunächst Juckreiz und Rötung vorangehen.
Erste Hilfe:
Sollte es sich um einen einzelnen zerbissenen Samen handeln, so ist nach
Literaturangaben die Zufuhr von Flüssigkeit und Kohle ausreichend. Bei unklarer
oder
größerer Menge in jedem Fall Arzt aufsuchen zwecks Giftentfernung.
Besenginster
Giftigkeit :
gering giftig bis giftig
Standort/Verbreitung:
Europa, Vorderindien, Japan; in den Alpen fehlend. Verbreitet auf Sand- und
Lehmböden; auf Heiden, an
Waldrändern und Waldlichtungen.
Typische Merkmale:
Wird bis 2 m hoch. Rutenförmige, kantige Zweige mit kleinen, 3zähligen Blättchen
mit kurzem Stiel. Leuchtend
gelbe Blüten, ca. 2 cm lang, in sehr langen Trauben. Flache, zusammengedrückte
Hülse mit schwarzem Samen.
Blütezeit: Mai - Juni
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Die ganze Pflanze.
Giftig durch:
Chinolizin-Alkaloide. Hauptwirkstoffe: Spartein, Lupanin.
Gesamtalkaloidgehalt: Samen: 1,5%, Blüte: 0,3%, Blatt, Zweig: 0,2-0,8%
Kritische Dosis:
Vergiftungen mit Besenginster sind selten. Bei Erwachsenen ist ab 0,3 g Spartein
mit Vergiftungserscheinungen zu
rechnen.
Wurde früher wegen seiner diuretischen, abführenden und in großen Mengen
emetischen Wirkung als Heilkraut verwendet.
Mögliche Symptome:
Vergiftungserscheinungen ähnlich der durch Nicotin. Beobachtet wurden Übelkeit,
Erbrechen, Diarrhoe, Salivation, neurologische Symptome, Kreisklaufkollaps und
Rhythmusstörungen.
In der Literatur beschriebene Todesfälle waren durch sparteinhaltige
Arzneimittel bedingt. In neuerer Literatur finden sich keine Berichte über
schwerwiegende
Verläufe.
Erste Hilfe:
Sofort viel trinken lassen. Haut und Augen spülen, Frischluft. Wenn kein
spontanes Erbrechen auftritt: ab 5 Samen primäre Giftentfernung unter ärztlicher
Aufsicht,
Kohlegabe.
Blauregen
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Die zu den Schmetterlingsblütlern zählende Pflanze hat ihre Heimat in China; in
Mitteleuropa an Hauswänden,
Mauern und in Anlagen.
Typische Merkmale:
6 bis 12 m langer, windender, sommergrüner Kletterstrauch. Die Blätter sind
unpaarig gefiedert. Die Blüten
(Mai/Juni) violettblau oder weiß, sie hängen in dichten, vielblütigen Trauben.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Organe, besonders Samen, Hülsen. Außerdem Rinde und Wurzel.
Giftig durch:
Samen und Hülsen enthalten Lectine, die Samen zusätzlich einen unbekannten
Wirkstoff. Rinde und Wurzeln
enthalten Wistarin.
Kritische Dosis
Nicht bekannt. Ab 3 Samen Krankheitszeichen wahrscheinlich.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr mehrerer Samen oder anderer giftiger Pflanzenbestandteile kommt es
zu Magenbeschwerden mit
Erbrechen und Durchfall. Neben Gesichtsblässe und Schläfrigkeit kann es zu
Kopfschmerzen, Schwindel und
Kreislaufkollaps kommen.
Erste Hilfe:
Nach Literaturangaben sollte man reichlich Flüssigkeit (Wasser/Saft)
verabreichen. Arzt aufsuchen zur Kohlegabe und eventuellen Giftentfernung.
Goldregen, Gemeiner
Giftigkeit :
giftig bis sehr giftig
Standort/Verbreitung:
Nordmediterrane Art, in Deutschland als Ziergewächs vielfach angepflanzt und z.T.
verwildert.
Typische Merkmale:
bis zu 10m hoher Strauch mit hellgrauen Ästen, wechselständige Blätter mit 3
Blättchen, an der Unterseite hellgraue
Behaarung, gelbe bogig überhängende Blütenstände.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, besonders die reifen Samen.
Giftig durch:
Chinolizin-Alkaloide
Kritische Dosis:
jede Aufnahme.
Mögliche Symptome:
Erbrechen, Übelkeit, Zittern.
In der Literatur sind Todesfälle durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen
beschrieben.
Erste Hilfe:
Sofort die nächste )klinik aufsuchen.
Christrose, Schwarze
Giftigkeit :
sehr giftig
Standort/Verbreitung:
Südeuropa, südliches Mitteleuropa, Alpengebiet; in Wäldern und Gebüschen.
Vielfach als Garten-Zierpflanze.
Typische Merkmale:
Ausdauernde, 20-30 cm hohe Pflanze.
Blätter dunkelgrün, grundständig, langgestielt, lederig, 4-9 teilig.
Blüten weiß oder rötlich, einzeln, endständig an dickem, aufrechten Blütenstiel
hängend.
Blütezeit (Dezember) bis Februar / April
Früchte vielsamige Balgfrüchte.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, jedoch unterschiedliche Zusammensetzung der einzelnen Teile.
Giftig durch:
Kardiotoxische Bufadienolide, aber auch Saponine, Ecdysone und Protoanemonin.
Kritische Dosis:
Je nach Helleborus-Art unterschiedlich. Bei H. niger können Vergiftungen durch
die Kombination Sterodidsaponine
+ Protoanemonin + Bufadienolide bedingt sein. Über die Inhaltsstoffe der
oberirdischen Teile ist, abgesehen von Protoanemonin, nichts bekannt.
Mögliche Symptome:
Kratzen im Mund- und Rachenraum, erhöhter Speichelfluß, Magen-Darm Beschwerden
mit Erbrechen, Koliken und Durchfällen; Pupillenerweiterung.
Helleborus-Vergiftungen sind selten.
Erste Hilfe:
Symptomatische Maßnahmen.
Primäre Giftentfernung; Kohle, Abführmittel.
Eisenhut, Blauer
Giftigkeit
:
sehr giftig
Standort/Verbreitung:
Alpen, Mittelgebirge Europas, an feuchten Stellen, auf überdüngtem Boden, an
Wegen und Bachufern; vielfach in
Gärten angepflanzt.
Typische Merkmale:
0,5-1,5 m hohe, ausdauernd-krautige Pflanze mit knollig-verdickten, fleischigen
Wurzeln und aufrechtem, nacktem
und kräftigem Stengel.
Blätter 5-7teilig, tief eingeschnitten, dunkelgrün, nach oben zu kleiner
werdend.
Blüten (Juni bis August) in dichten Trauben;violett-blau, das oberste
Perigonblatt helmförmig; VI-VIII.
Früchte: Balgkapseln mit glänzend-schwarzen,dreikantigen, an den Kanten
geflügelten Samen.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile
Giftig durch:
Diterpen- und Esteralkaloide
Kritische Dosis:
Sehr giftig, schon bei Einnahme weniger Gramm Pflanzenmaterial sind
lebensbedrohliche Symptome zu erwarten.
Mit Blüten spielende Kinder sind bereits gefährdet (Giftaufnahme über intakte
Haut und Schleimhaut!!!)
Mögliche Symptome:
Einsetzen nach 10-20 min.: Brennen und Kribbeln im Mund, anschließend
Ausbreitung über die ganze Haut bis zur völligen Gefühllosigkeit, schweres
Erbrechen,
kolikartiger Durchfall, Sehstörungen, Lähmung der Muskulatur, starke Schmerzen,
Wesensveränderungen, Kollaps, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmung.
In der Literatur wurden Todesfälle beschrieben.
Erste Hilfe:
Schon bei Verdacht sofort die nächste Klinik aufsuchen.
Eibe
Giftigkeit :
giftig bis sehr giftig
Standort/Verbreitung:
M- und S-Europa, vielfach auch angepflanzt.
In Laub- und Nadelwäldern, mit Vorliebe auf kalkhaltigem Boden wachsend, nicht
in größeren Beständen.
Typische Merkmale:
Bis zu 15 m hoher, immergrüner Nadelbaum, auch strauchförmig, mit waagrecht oder
abwärts abstehenden Ästen
und länglich-pyramidaler oder auch unregelmäßiger Krone.
Nadeln oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits hellgrün-matt,
kurz-stachelspitzig. bis 35 mm lang und 2 mm breit;
ohne Harzgänge, mit charakteristisch umwallten Spaltöffnungen auf der
Unterseite.
Blüten zweihäusig verteilt, die weiblichen in den Blattachseln jüngerer Zweige
angelegt und einzeln, ziemlich entfernt
voneinander stehend; III-IV.
Samen holzig, schwarzbraun, vom saftigen, schleimig und süßlich schmeckenden,
scharlachroten und zart bereiften
Samenmantel (Arillus) becherförmig umgeben; Reife ab VIII.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Vor allem in den Nadeln befindet sich in hoher Konzentration Taxin
Kritische Dosis:
Nach Verzehr von Nadeln oder von mehr als zwei zerkauten Samen werden in der
Literatur Entgiftungsmaßnahmen
(Aktivkohlegabe, Magenentleerung) empfohlen. Bekannt sind auch schwere
Vergiftungen von Rindern auf durch
Eiben begrenzten Weiden.
Symptome:
Mundtrockenheit, Rotfärbung der Lippen, Pupillenerweiterung, Blässe, Übelkeit,
Leibschmerzen, Schwindel, Diarrhoe, Herz- und Kreislaufstörungen, Leber- und
Nierenschäden, Krampfanfälle, Tod
Erste Hilfe:
reichlich trinken lassen
Giftnotrufzentrale anrufen
bei Symptomen Artzvorstellung
Engelstrompete
Giftigkeit :
sehr giftig
Standort/Verbreitung:
Herkunftsland Peru und Chile. Inzwischen als Zierpflanze auch in Europa
verbreitet. Verträgt
keinen Frost. Bis zu 5 m hoher baumartiger Strauch.
Typische Merkmale:
Blätter lanzett- bis eiförmig, weich behaart, am Rand gewellt, gestielt, grün,
gegenständig.
Blüte: Juni bis Januar (nur bei entsprechender Temperatur von 18-22°C, sonst
kürzer).
Einzeln, hängend, bis 25 cm lang, in vielen Farben (weiß, gelb, orange, rot) mit
5 nach oben
aufgerollten, intensiv gefärbten Saumspitzen. Fruchtkapsel: 5 Monate nach der
Blüte, hängend,
eiförmig, behaart. 2 Samenpackete aus je ca. 25 Samen. Samen: grau, runzelig,
nierenförmig
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Alle Organe enthalten Tropanalkoide. Hauptalkaloide: Scopolamin (bis zu 80%),
Hyoscamin,
Atropin.
Diese wirken zentralerregend oder zentralsedierend und beeinflussen peripher
Kreislauf und Vegetativum.
1 Blüte enthält ca. 0.65 mg Scopolamin und ca. 0.2 mg Atropin.
Kritische Dosis:
schon kleinste Mengen können nach Literaturangaben zu Symptomen führen.
Mögliche Symptome:
Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut,
Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen,
Herzbeschwerden,
Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen.
Erste Hilfe:
Sofort die nächste (Kinder-)klinik aufsuchen.
Falsche Akazie
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Dieser zu den Schmetterlingsblütengewächsen zählende Baum wird bis zu 25 m hoch.
Er
steht vorwiegend in lichten, trockenen Wäldern oder Gebüschen, wärmeliebend.
Typische Merkmale:
Die weißen Blüten (Mai/Juni) hängen in länglichen Trauben und riechen auffallend
süßlich.
Die nach der Blüte verbleibenden Hülsen enthalten zwischen 3 und 12 Samen. Die
eiförmig-länglichen Blätter sind unpaarig gefiedert, am Blattstiel befinden sich
in der Regel
zwei Dornen.
Achtung: Verwechslung mit Goldregen (s. dort) möglich.
Giftige Pflanzenteile:
Vor allem die Rinde, weniger die Samen und Blätter.
Blüten sind nicht giftig.
Giftig durch:
Lectine (Robin).
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Nach Literaturangaben ist ab einer Menge von fünf Samen mit Krankheitszeichen zu
rechnen.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es zu Bauchschmerzen mit
Übelkeit und Brechreiz kommen. Neben einer beschleunigten Herzfrequenz führt die
Vergiftung möglicherweise zu kollaptischen Zuständen und Krampfanfällen. Bei
Tieren sind Todesfälle beschrieben.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr. Nach Literaturangaben ist ab einer aufgenommenen
Menge von etwa fünf Samen ärztlicherseits die Giftentfernung und Kohlegabe
durchzuführen.
Osterglocke
Giftigkeit :
gering giftig bis giftig
Standort/Verbreitung:
Ursprünglich in Südwest-Europa, heute weit verbreitete Zierpflanze in Gärten und
Parkanlagen, viele Zuchtformen.
Typische Merkmale:
15-40 cm hohes Zwiebelgewächs, 3-6 gerade, nicht verzweigte, grundständige
Blätter. Blüten einzeln, auf
blattlosem Stengel, meist hellgelb oder weißlich, glockig, trichterförmig.
Blütezeit: März-April
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, insbesondere die Zwiebel; auch Blumenwasser ist giftig.
Giftig durch:
Alkaloide (Lycorin = Glanthidin, früher auch als Narcissin bezeichnet und
Galanthamin), Haemanthamin,
Kalziumoxalate und ein nicht näher erforschter Bitterstoff.
Vergiftungen:
Meist durch Verwechslung der Zwiebel mit einer Küchenzwiebel, vereinzelt durch
Verzehr von ganzen Pflanzen.
In hömöopathischen Mengen Gebrauch bei Rhinitis, Bronchitis, Pertussis,
Durchfall.
Mögliche Symptome:
Nach dem Verzehr Würgen, Erbrechen, Durchfälle, Bauchschmerzen,
Schweißausbrüche. Auch Lähmungserscheinungen mit anschließendem Kollaps und
Herzrhythmusstörungen nach Aufnahme größerer Mengen wurden beschrieben.
Selten Kontakt- oder allergische Dermatitis mit Hautausschlag durch den Saft der
Zwiebel (vereinzelt bei Floristen).
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr, Kohlegabe, unbedingt Aufsuchen eines Arztes/
Klinik zur primären Giftentfernung.
Fingerhut, Roter
Giftigkeit :
giftig bis sehr giftig
Standort/Verbreitung:
West- und Mitteleuropa, insbesondere Gebirgslagen, lichte Wälder, Waldschläge,
sandige Lehmböden, kalkmeidend;
als Zierpflanze in Gärten.
Typische Merkmale:
Zweijährig; Blütezeit Juni - August; 40 - 120 cm hoher einfacher Stengel mit
wechselständigen eiförmigen,
gekerbten und unterseits graufilzig behaarten Blättern; die 4 - 5 cm langen,
glockenförmigen purpurnen, selten
weißen und innen rotfleckigen Blüten sind in endständigen, oft einseitwendigen
Trauben angeordnet; grüne,
eiförmige Kapselfrucht mit vielen kleinen, braunschwarzen Samen in 2 Fächern.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile; Stengel und Blätter sehr bitter schmeckend.
Giftig durch:
Digitaloide (ca. 100 verschiedene herzwirksame Steroidglykoside oder Cardenolide).
Kritische Dosis:
Große Variabilität, 2 - 3 getrocknete Blätter können bei Erwachsenen nach
Literaturangaben bereits tödlich sein.
Mögliche Symptome:
Bereits im Fühstadium Übelkeit und Erbrechen, Durchfall; schwere
verschiedenartige, teilweise rasch wechselnde
Herzrhythmusstörungen; zentralnervös Sehstörungen, Delirium, Halluzinationen.
Erste Hilfe:
Flüssigkeitsgabe, selbst bei geringen Mengen umgehend Arzt oder Klinik
aufsuchen.
Abendländischer Lebensbaum,Friedhofsbaum,
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Als Zierstrauch häufig auf Friedhöfen oder als Wegbegrenzung in Hecken und
Gartenanlagen.
Typische Merkmale:
6 bis 20 m hohes Zypressengewächs. Die Äste sind waagerecht verzweigt, an der
oberen Seite dunkel- und an der
Unterseite hellgrün. Die immergrünen Blätter sind schuppenförmig angeordnet, an
jungen Trieben auch nadelförmig.
Blüte im Sommer. Die Samen sind geflügelt in aufrechten braunen schuppigen
Zapfen.
Giftige Pflanzenteile:
Holz, Zapfen und vor allem Zweigspitzen.
Giftig durch:
Ätherische Öle aus Monoterpenen.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es neben Schleimhautreizungen zu
Magen-Darm-Beschwerden mit
Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall kommen. In seltenen Fällen wurden
Leber- und Nierenschäden sowie
Krampfanfälle beobachtet.
Nach Hautkontakt kann es zu Rötung und Juckreiz im Sinne einer allergischen
Reaktion kommen.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr (Tee/Saft), Arzt aufsuchen um gegebenenfalls
Giftentfernung vornehmen zu lassen bzw. Kohle zu applizieren.
Kirschlorbeer
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Südbalkan, Kleinasien. Als Zierstrauch in Parkanlagen und Gärten.
Typische Merkmale:
Der zur Familie der Rosengewächse zählende Kirschlorbeer wächst als bis zu 3 m
hoher
Strauch. Die immergrünen Blätter sind etwa 15 cm lang und elliptisch. Die
kleinen Blüten
(April bis Mai) sind weiß, in vielblütigen Trauben angeordnet. Die reifen
Früchte (August bis
September) sind kugelig, schwarzglänzend und besitzen einen Steinkern.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, besonders die Blätter und Samen, sind giftig.
Giftig durch:
Vor allem in Blättern und Samen befinden sich zyanogene Glykoside, in geringen
Mengen auch im Fruchtfleisch. Die Blätter müssen gut gekaut werden, um Blausäure
freizusetzen.
Kritische Dosis:
Bei Blättern nicht bekannt. Falls bis zu drei Beeren aufgenommen wurden, ist in
der Regel nicht mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr von mehreren Beeren oder Blättern kommt es zu Bauchschmerzen,
Übelkeit und Brechreiz. Gelegentlich zeigt sich Gesichtsröte. In seltenen Fällen
finden sich Kopfschmerzen, Schwindel, verminderte Atmung und Bewußtlosigkeit.
Erste Hilfe:
Nach Verzehr von maximal drei Beeren ist die Zufuhr von Flüssigkeit ausreichend,
darüberhinaus ist nach Literaturangaben ärztlicherseits Kohlegabe,
gegebenenfalls
auch die Giftentfernung erforderlich.
Lupine, Gelbe und Blaue
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Die zu den Schmetterlingsblütlern zählende Pflanze besitzt etwa 200 verschiedene
Arten und ist in Nord- und
Südamerika sowie im Mittelmeergebiet und dem tropischen Afrika beheimatet. In
Deutschland vor allem an
Waldrändern und Lichtungen oder als kultivierte Gartenpflanze anzutreffen.
Typische Merkmale:
Bis 1 m hohe Pflanze mit zahlreichen, handförmigen, 9- bis 15-teiligen Blättern.
Die Blüten (Mai - August) sind
blau, rosa oder violett, in aufrechten Trauben angeordnet. Die dicht behaarten
Hülsen sind vielsamig.
Giftige Pflanzenteile:
Samen und Kraut. Die in Europa gezüchtete sogenannte süße Lupine ist wesentlich
weniger giftig als Pflanzen in
ihrem Heimatbereich.
Giftig durch:
Alkaloide.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt. Ab etwa einer Hülse muß mit Krankheitszeichen gerechnet werden.
Mögliche Symptome:
Nach Einnahme giftiger Pflanzenbestandteile kommt es zu allgemeiner Unruhe mit
Blässe, Schwitzen, Zittrigkeit
und Erbrechen. Des weiteren findet man Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und
Lähmungen, die möglicherweise einen Atemstillstand herbeiführen.
Für Wildtiere sind die Gifte der Lupine unschädlich, Pferde und Schafe waren
nach Literaturangaben jedoch häufiger von teilweise schwerwiegenden Vergiftungen
betroffen.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr (Wasser/Saft). Nach Literaturangaben ist bei einer
Menge von einer Hülse ärztlicherseits die Giftentfernung sowie Kohlegabe
erforderlich.
Sadebaum
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Als Zierstrauch oder -baum weit verbreitet, in Süddeutschland auch wild;
ursprünglich in Süd-
und Mitteleuropa, Nordasien.
Typische Merkmale:
Typischerweise unangenehm riechender Strauch oder Baum bis 3m Höhe, mit
niederliegendem Stamm und aufsteigenden Ästen; "Blätter" imponieren
schuppenartig, sich
dachziegelartig deckend, kreuzgegenständig; die Blüte ist klein, grünlich-gelb.
Die kleinen,
hängenden, eiförmigen Beerenzapfen sind erst grün, ausgereift dann blauschwarz
und oft
bereift. "Schein"beeren fleischig, erbsgroß hellbläulich bis blauschwarz, reif
im März/April.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, v.a. Zweigspitzen, Beeren.
Giftig durch:
Ätherisches Öl; außerdem Monoterpene, Sabinen, Sabinol, Sabinylacetat,
Podophyllotoxin.
Mögliche Symptome:
Auf der Haut starke Reizwirkung bis hin zu Blasenbildung und ausgeprägten
Gewebsschäden. Resorption über die Haut möglich.
Bei oraler Aufnahme starke Schleimhautreizung, schweres Erbrechen (grünlich,
evtl. blutig, typischer Geruch nach äther. Öl), Darmkrämpfe, Durchfall, Krämpfe,
Nierenschäden mit blutigem Urin und möglicher Reizung der ableitenden Harnwege,
Lähmungserscheinungen, evtl. Atemlähmung.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeit (Tee, Wasser) und Kohle geben, Giftnotrufzentrale anrufen,
unbedingt Arzt aufsuchen.
Pfaffenhütchen, [Sindelbaum]
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
In Europa, vor allem Mitteleuropa und Asien vorkommend. Das Pfaffenhütchen
bevorzugt Waldränder, Hecken,
Raine und Abhänge.
Typische Merkmale:
Die zu den Spindelstrauchgewächsen zählende Pflanze wächst als Strauch oder Baum
und wird bis zu 3 m hoch.
Die Blätter sind ei- und lanzettförmig, gegenständig. Die Blüten (Mai bis Juni)
sind klein, gelblich-grün, in
achsenständigen Scheindolden wachsend. Die Früchte (September bis Oktober) sind
orange. In einer vierfächrigen
teilweise sehr großen Kapselfrucht befinden sich 1 bis 4 weiße Samen.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, besonders die Samen sind giftig.
Giftig durch:
Vor allem in den Samen befinden sich Steroidglykoside (Cardenolide), außerdem
Alkaloide, Evonin, Coffein und
Theobromin.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt. Bis zu 3 Samen werden in der Regel problemlos vertragen.
Mögliche Symptome:
Es kann zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und wiederholtem Erbrechen
kommen. Nach Literaturangaben sind Kreislaufstörungen, Leber- und Nierenschäden
sowie tödlicher Ausgang möglich. Die beschriebenen Krankheitszeichen können noch
bis zu 18 Stunden nach dem Verzehr von Pflanzenteilen auftreten.
Erste Hilfe:
Nach Verzehr weniger Beeren ist es in der Regel ausreichend, Flüssigkeit trinken
zu lassen. Falls mehr als 3 Samen eingenommen wurden, sollte nach
Literaturangaben ärztlicherseits Kohle gegeben und eventuell eine Giftentfernung
vorgenommen werden.
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Faulbaum(Pulverholz, Schusterholz)
Giftigkeit : giftig
Standort/Verbreitung:
Zu den Kreuzdorngewächsen zählend. Der Faulbaum bevorzugt Laub-, Misch- und
Nadelwälder sowie Gebüsche in Flachmooren.
Typische Merkmale:
Der Strauch wird bis etwa 2,5 m hoch. Zweige und eiförmig-elliptische Blätter
sind
wechselständig. Die kleinen Blüten (Mai/Juni) sind weiß und hängen in 2 bis 6
blattachselständigen Trugdolden. Den Zweigen haften keine Dornen an. Das Holz
ist
typischerweise sehr brüchig (lat. frangere = brechen). Den Namen "Faulbaum"
trägt die
Pflanze aufgrund ihres fauligen Geruches der Rinde.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenbestandteile sind giftig.
Giftig durch:
Anthracen-Abkömmlinge (Glucofrangulin). In der Rinde befinden sich Glykoside,
Gerbstoffe und Saponine.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Der Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann zu Unwohlsein mit Übelkeit,
Brechreiz, Bauchschmerzen und eventuell blutigem Durchfall führen.
Erste Hilfe:
Flüssigkeitszufuhr (Tee, Saft).
Sind mehr als fünf Beeren gegessen worden, sollte nach Literaturangaben
ärztlicherseits die Giftentfernung vorgenommen und Kohle gegeben werden.
Oleander( Rosenlorbeer)
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Ursprünglich im Mittelmeergebiet und Vorderasien beheimatet. In Deutschland als
Zierpflanze weit verbreitet. Bevorzugt kalkreichen Boden.
Typische Merkmale:
Der zu den Hundsgiftgewächsen zählende Strauch oder Baum kann bis zu 5 m hoch
werden.
Die lederartigen Blätter sind immergrün, gegenständig angeordnet. Die in
endständigen Rispen
wachsenden Blüten (Sommermonate) sind teilweise gefüllt und kommen in allen
Schattierungen von weiß bis rot, orange vor.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile sind giftig.
Giftig durch:
Vor allem in den Blättern wild wachsender Pflanzen befinden sich herzwirksame
Glykoside. In den im Handel üblichen Zuchtformen ist der Glykosidgehalt deutlich
reduziert.
Getrocknete Blätter sind nahezu halb so giftig wie frische Blätter.
Kritische Dosis:
Nicht bekannt, jedoch kann bereits nach Einnahme eines Blattes mit
Krankheitszeichen gerechnet werden.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr eines Blattes oder anderer giftiger Pflanzenbestandteile kann es zu
Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall
kommen. In schwerwiegenderen Fällen kann es zu kollaptischen Zuständen mit
Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall zum Tod durch Herz- oder
Atemlähmung kommen.
Nach Hautkontakt entstehen möglicherweise Juckreiz und Rötung im Sinne einer
allergischen Reaktion.
Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeitszufuhr (Wasser/Saft). Nach Literaturangaben ist nach
Verzehr eines Blattes oder anderen Pflanzenteilen ärztlicherseits gegebenenfalls
die
Giftentfernung bzw. Kohlegabe erforderlich.
Tulpe
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Ursprünglich Steppengebiete Südeuropas und Asiens; beliebte Zierpflanze in
Gärten und Parks.
Typische Merkmale:
Zwiebelgewächs; der ein bis zwei Blätter tragende Blütenstiel trägt meist nur
eine große, endständige Blüte. Die
Blätter sind breit-lineal bis lanzettlich.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile; Blüte, Blätter, Stengel und Zwiebel.
Giftig durch:
Tuliposide
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Nach längerem Hautkontakt: "Tulpenzwiebel-Dermatitis" mit ekzematöser
Hautveränderung, Jucken, Rötung,
Schwellung, ggf. erhöhter Brüchigkeit der Fingernägel. In Einzelfällen entstehen
Risse in der Haut und leichte
Schuppung.
Bei Verschlucken größerer Mengen: Speichelfluß, Erbrechen, Bauchschmerzen, ggf.
Abfall der Körpertemperatur,
Schock, Apathie, Atemstillstand bei sehr großen Mengen möglich.
Erste Hilfe:
Dermatitis heilt nach Ausschaltung des Tulpenkontaktes auch ohne Behandlung
innerhalb von wenigen Tagen ab. Präventiv Handschuhe tragen, schützende Salben
meist wenig wirksam!
Nach Aufnahme geringer Mengen: reichlich Wasser zu trinken geben.
Bei größeren Mengen: Arzt aufsuchen, Kohlegabe.
Wolfsmilch, Zypressen-
Giftigkeit
:
giftig
Standort/Verbreitung:
Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte wie trockene Wiesen, Äcker und
Waldlichtungen. Sie ist weit verbreitet in
Europa und Asien.
Typische Merkmale:
Die ausdauernde, Milchsaft führende Pflanze hat einen holzigen Wurzelstock und
wird bis 30 cm hoch. Die Blätter
sind schmal-linealisch, wechselständig und in dichter Folge am Stängel. Die
gelbgrünen Blütenstände befinden sich
an vielstrahligen Trugdolden. Die Blütezeit ist April bis Mai.
Giftige Pflanzenteile:
Alle Pflanzenteile, insbesondere der Milchsaft.
Giftig durch:
Der Milchsaft enthält Triterpensaponine und Diterpenester (Ingenole und
Phorbolester).
Kritische Dosis:
Unbekannt. Je nach Jahreszeit scheint die Wirkstoffkonzentration zu schwanken.
Mögliche Symptome:
Nach Verzehr treten starke Entzündungen der Schleimhaut mit Brennen im Mund- und
Rachenbereich auf. Darüber
hinaus kommt es zu Erbrechen, Bauchkrämpfen, Schmerzen, Unruhe, Delirien,
Kreislaufstörungen bis hin zum
Kollaps. Hautkontakt kann zu Rötung, Schwellung und Juckreiz führen. Bei
Augenkontakt können gefährliche Entzündungen der Binde- und der Hornhaut
auftreten,
das Sehvermögen kann in Einzelfällen bedroht sein.
Erste Hilfe:
Nach Hautkontakt sollten die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser gespült
werden. Auch bei Augenkontakt empfiehlt sich eine sofortige Spülung der Augen
mit
(lauwarmen) Wasser über mehrere Minuten, anschließend sollte immer ein Augenarzt
aufgesucht werden.
Der Verzehr kleinerer Mengen erfordert meist neben Gabe von reichlich
Flüssigkeit auch die Verabreichung von Medizinalkohle. Bei Einnahme relevanter
Mengen
Milchsaft sollte ggf. eine Giftentfernung durch einen Arzt sowie eine
symptomatische Therapie durchgeführt werden.
Zaunrübe, Rotbeerige
Giftigkeit :
giftig
Standort/Verbreitung:
Seit Jahrhunderten in Deutschland eingebürgert und in Mittel- und Südeuropa weit
verbreitet.
An Wegrändern und Hecken, in Unkrautgesellschaften auf frischen
nährstoffreichen, lehmigen Böden.
Typische Merkmale:
2 - 3 m hohe, ausdauernd-krautige Pflanzen, mit einfachen Ranken kletternd, und
dicken (bis 2,5 kg), rübenförmigen, übel riechenden Wurzeln (bei B. alba weiß).
Blätter herzförmig 5lappig, gezahnt, kurzborstig, jedem Blatt steht eine Ranke
gegenüber.
Blüten zweihäusig verteilt; männliche Pflanze in langgestielten Trauben,
weibliche in
kurzgestielten Büscheln, grünlichweiß, Krone doppelt so lang wie der Kelch,
Narbe
behaart; VI-VII.
Früchte 1-2samige, dünnhäutige, kugelige Beeren, bei B. alba im Reifezustand
schwarz, bei B. cretica scharlachrot; VIII-X.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe:
Alle Pflanzenteile enthalten u.a. Terpene.
Symptome:
Bei Zerquetschen der Beeren Hautreizung mit Blasenbildung. Beim Verzehr
Brechdurchfall.
Erste Hilfe:
Ab 3 Beeren wird in der Literatur die Gabe von Kohle empfohlen.